9. MAI – TRAUERMARSCH ZUM GEDENKEN AN DIE OPFER AN DEN EU AUSSENGRENZEN

Während bereits neue Katastrophen die Nachrichten bestimmen, wollen manche ihren eigenen Rythmus finden, mit Ohnmacht, Trauer und Wut angesichts des Sterbens im Mittelmeer umzugehen. Wenn wir uns nicht von natürlichem Mitgefühl entfremden, sondern den Schmerz sichtbar und öffentlch erleben, helfen wir dieser Gesellschaft ein menschlicheres Gesicht zu geben.

Genau das ist ein wichtiger Ausgangspunkt für politische Forderungen:
Der alternativlosen und scheinbar rationalen Politik zur Sicherung des Wohlstands auf Basis ausbeuterischer Strukturen zur Profitmaximierung, muss man mit radikalem Humanismus begegnen.
Die scheinbar sachlich begründeten, politischen Handlungen und Entscheidungen, die diese tödlichen Strukturen schafften, sind hochemotional unterlegt:
Missgunst, Aversion, Ekel, Geiz, Habgier, Unbarmherzigkeit sind nicht reflekierte durchaus emotionale Motive. Bei den Neurechten Bewegungen kommt noch Hass und Angst dazu.
Dem Mitgefühl Zeit und Raum zu geben, ist ein emanzipatorischer Schritt, hin zu einer Gesellschaft, die den Tendenzen und Strömungen einer skrupellosen Politk und reaktionären Hassgesellschaft den Nährboden entziehen möchte. Für die Humanisierung des Abendlandes „smile“-Emoticon.
Kapitalismuskritik will ich nicht ausklammern, aber ohne das kulturelle Fundament ist dieses System nicht zu denken.

Wäre dies ein „Projekt“ für eine Biennale, stünde vielleicht im Katalog:
Als Künstlerin auf der Suche nach (politischer und partizipatorischer) Kunst ohne Markt ist dies eine mögliche Methode:
Ein kulturelles, emotionales (Trauer) Ritual, künstlerisch und als Protest und wahrhaftig zu gestalten, das ist das Experiment und der Keim der Hoffnung.

Ich wollte diese intensive Protestform nie wiederholen und finde es extrem traurig, dass es nötig ist.
Ohne einen Keim der Hoffnung, würde ich es auch nicht tun.

Der Respekt vor der Hoffnung der Menschen, die im Mittelmeer mit ihr zusammen sterben, verlangt auch, dass wir selbst die Hoffnung nicht aufgeben:
Nichts bleibt so wie es ist!

Ich freue mich über die wachsende Teilnehmerzahl und die Verbreitung der Veranstaltung. Bitte lest den Text zum Ablauf genau durch. Wir sind nur ein kleines Orgateam, die Veranstaltung wurde privat angemeldet und das Koop-Gespräch mit der Polizei in Düsseldorf war konstruktiv.

Alle aktuellen Infos:

www.facebook.com/events/971473012877619/
www.facebook.com/Gestrandet.am.Rande.Europas

Flyer als PDF:
flyer_Lampedusa
flyer_Lampedusa_Seite_1flyer_Lampedusa_Seite_2

 

 

 

 

 

 

 

Der Aufrauf im Flyer:
Am 8. Mai 2015 gedenken Menschen in Deutschland und Europa dem Ende des Schreckens des zweiten Weltkrieges.
Damals waren Millionen von Menschen auf der Flucht und wurden in den zerstörten Ländern aufgenommen. Gemeinsam hat man den Wiederaufbau bewältigt.
70 Jahre später sind sie Zahlen der Flüchtlinge wieder gleich hoch.
Die Länder, die der Zuflucht dienen könnten, erfreuen sich an relativem Wohlstand und Frieden. Sie haben um ein vielfaches
bessere Voraussetzungen, den vom Elend verfolgten Menschen
eine Zuflucht zu gewähren.
Entgegen aller Möglichkeiten, wählen die europäischen Regierungen den Weg der Abschottung mit militärischer Grenzsicherung und verschließen alle Türen zur legalen Einreise für Asyl-Suchende.
Während globalisierte Marktinteressen und Rüstungsexporte die Lage in den Krisengebieten verschärfen, werden Fluchthelfer pauschal
kriminalisiert und zu den Verursachern der Katastrophe erklärt.
…………………………………………………………………………………………
Flüchtlinge brauchen Schutz, Sicherheit, das Recht auf Leben und das Recht auf Rechte.
Wir betrauern die tausenden Toten im Mittelmeer öffentlich
am 9. Mai mit einem Trauermarsch in Düsseldorf.
Um 12:00 Uhr treffen wir uns am Martin-Luther-Platz (Wiese des Justizministeriums). Nähe Shadowarkaden.
10 Min. vom HBF.
Der Trauerumzug wird von Menschen angeführt werden, die
symbolisch Leichensäcke und Trauerkränze zum Gedenken und
als Mahnung durch Düsseldorfs Innenstadt tragen. Gefolgt von den weiteren Teilnehmer*innen, begleitet von Trauermusik.
Der Umzug endet am Rheinufer / Johannes Rau Platz am Landtag mit einer Installation aus Leichensäcken, Blumen und Grabschmuck.
Wir bitten alle Teilnehmenden, die Würde der Veranstaltung zu respektieren. Wir bitten daher, den Trauerumzug schweigend und in dunkler Kleidung zu begleiten.
Eure Blumen/Trauerbriefe/Protestschilder und stille kreativen Gesten der Anteilnahme sind willkommen.
Veranstalter: „Gestrandet am Rande Europas“.
Eine Initiative des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlingshilfe Düsseldorf,
der Künstlerin Anabel Jujol, Occupy Düssldorf und einem Bündnis aus zahlreichen Organisationen aus der Region (Amnessty International
Düsseldorf, Save me Düsseldorf, Flüchtlingsrat Düsseldorf e.V., u.a.)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.