Archiv der Kategorie: Aktuelles

Kulturgut Essen: Eine Stellungnahme

Essen 2030 -  Ein Fake

als Vertretungsberechtigte des Essener Bürgerbegehren KulturgutEssen habe ich verschiedene Texte und Pressemitteilungen geschrieben.
Diese sind zum Teil auch im Blog kulturgutessen.de veröffentlicht.

…kulturgutEssen: ein bürgerbegehren in der krise – eine stellungnahme (März 2013)

Wir wollen mit diesem Bürgerbegehren in erster Linie die Einrichtungen im kulturellen Bildungsbereich schützen. Gleichzeitig wollen wir einer Politik Einhalt gebieten, die suggeriert, neoliberale Strukturreformen seien alternativlos. Die euphemistisch als „Sparen“ bezeichnete Politik stellt zumeist nur ein Potpourri aus Privatisierung und Kürzung dar.

Es ist nicht der Rat und auch nicht der Bürger, der den Handlungsspielraum des Oberbürgermeisters in der Ausübung seines Amtes beschränkt. In der Kommunalpolitik sind das längst globale Finanzmärkte, Institutionen der EU, die Bundesregierung, die Länderparlamente usw., die über die Aufgaben und die finanziellen Möglichkeiten der Städte und Gemeinden entscheiden.

Der politische Handlungsspielraum, den sich die Stadt Essen beim freiwilligen Beitritt zum Stärkungspakt II selbst zugewiesen hat, ist durch die Kürzungsvorgaben dieser von oben verordneten Schuldenpolitik tatsächlich sehr eingeschränkt. Es ist aber nicht diese Situation, die der Bürgermeister problematisiert. Er könnte dafür eintreten, die kommunale Selbstverwaltung UND die Bürger mit mehr Möglichkeiten auszustatten, ihre Lebenswelt demokratisch, sozial und nachhaltig zu gestalten. Stattdessen versucht er, für seine Position scheinbar mehr Rechte zu erkämpfen, um seine Handlungsspielräume gegenüber seinen unmittelbaren Partnern in der Kommunalpolitik, den Bürgern, dem Rat und der Verwaltung, zu erhöhen.

Die angestrebte Verschiebung oder (in seinen Augen) Richtigstellung der kommunalen Entscheidungsbefugnisse funktioniert allenfalls als Placebo oder Ablenkungsmanöver, um darüber hinweg zu täuschen, welche finanzpolitischen Abhängigkeiten und Machverhältnisse dazu führen, dass Kommunen nur noch wählen können, wo und wie sie Leistungen streichen. Unser Oberbürgermeister, Herr Paß, scheint der Meinung, dass er bei dieser Kürzungspolitik das Wohl des Bürgers besser im Blick hat, als der Rat und die Bürger selbst.

Damit steigert er die Frustration der Bürger, die sehr wohl wissen, dass die scheinbare Alternativlosigkeit der Schuldenpolitik eine bittere Kröte ist, die zu Lasten des Bürgerrechts auf soziales Leben geschluckt werden muss.

Damit leistet Paß einen weiteren Beitrag dazu, dass der Druck im Kessel der repräsentativen Demokratie steigt.

Denn nicht nur in Spanien, Portugal und Griechenland rufen die Bürger bei Protesten gegen die Kürzungspolitik ihren Politikern zu: “Ihr repräsentiert uns nicht”. In Deutschland kennt man spätestens seit Stuttgart 21 das Wort vom “Wutbürger”.   Wann erkennt Herr Paß, dass nicht der Rat und die Bürger das Problem sind, sondern die Streichungen. Vielleicht bestellt ja in Zukunft ein Bürgermeister ein Gutachten, dass die rechtliche Grundlage zur Einschränkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Stärkungspakte in Frage stellt und sich mit der Finanzierung der Kommunen beschäftigt.   Dann müssten Bürger für Ihre Bibliotheken, Volkshochschulen, Musikschulen, Stadtarchive etc. nicht gegen den eigenen Bürgermeister kämpfen.

Dann kann man darüber nachdenken, wie man Bürger tatsächlich beteiligt an kommunaler Stadtentwicklung und Gestaltung.

Dann werden Show-Projekte, wie Essen 2030, ernst zu nehmende strategische Beteiligungsprojekte.

Stell dir vor: Essen 2030 – Eine Stadt, in der die Bürger ihre Lebenswelt demokratisch aktiv gestalten – und der Oberbürgermeister macht mit!

Anabel Jujol , Initiative kulturgutEssen

http://kulturgutessen.de/kulturgutessen-ein-burgerbegehren-in-der-krise-eine-stellungnahme/

 

 

XY Anabel Jujol und Klaus Hesselmann – Malerei – d-52, Düsseldorf

Vernissage: 12.04.2013 – 19:00 Uhr
Ausstellung: 13.04.2013 – 28.04.2013
Öffnungszeiten: Sonntag 15:00 – 17:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Ort: d-52. raum für zeitgenössische Kunst
Rather Str. 52
D-40476 Düsseldorf
Kooperation zwischen d-52. & temporary projects
www.d-52.de
www.temporaryprojects.de

 

COME CLOSER – INTRAVISION 2013 – PERFORMANCE/INSTALLATION – junges Museum Bottrop

Das Konzept/ die Vision:
Das Bewusstsein ist im Gehirn verortet. Jeder Gedanke kann am Monitor visualisiert werden. Die Kunst ist im Wandel. Der Gedanke entwickelt eine eigene optische Ästhetik, unabhängig von jeglicher Bedeutung. Die Künstlerin ist Schöpferin kunstvoller Gedanken. Das Atelier der Künstlerin ist ihr Labor. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren visualisiert sie künstliche, künstlerische Abbildungen ihrer Gedanken.

Offenes Labor: Einzeln kann der Gast das Labor betreten und Zeuge und Teilnehmer des Schaffensprozesses /Experimentes werden. Im künstlichen Licht bei fremder Geräuschkulisse ist er allein mit der Künstlerin. Nach dem Besuch werden die persönlichen „Bilder“ auf einer Videobrille zur individuellen Betrachtung zur Verfügung gestellt. Barcodes vermitteln “Botschaften” aus der Kunst.

Datum:
Donnerstag, 18. Juli 2013, 18:00-21.00 Uhr
Donnerstag, 11. April 2013, 18:00-21.00 Uhr

Eintritt:
Kein EintrittVeranstaltungsort/Adresse:

Blumenstraße 12-14, 46236, Bottrop

Presse:

Die unterschiedlichen Räume im Jungen Museum werden so zum Parcours des Denkens, Fühlens und Ertastens und stehen so sicherlich auch für die Möglichkeiten menschlicher Wahrnehmung, sondern verweise auch ein fast hilflos anmutendes Ausgeliefertsein an ein System „Wissenschaft“. Ein längerer Aufenthalt – auf jeden Fall mehr als nur fünf Minuten – in diesen Gedanken-Räumen ist ernsthaft zu empfehlen.

http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/kunst-als-wissenschaftliche-versuchsanordnung-aimp-id7832390.html

 

 

 

…sie verkaufen ihre Betten und schlafen im Stroh

Vorurteile gegenüber „Zigeunern“ kennt jeder und hat vielleicht jeder. Als meine Mutter Kind war, hieß es Zigeuner stehlen die Wäsche von der Leine. Heutzutage heißt es auf einer Bürgerversammlung in Essen Haarzopf, Roma klauten Pflanzen aus den Vorgärten und zerwühlten den Müll. Dass Roma Diebesgesindel sei, welches in Großfamilien nach Deutschland kommt, um auf Kosten des heimischen Steuerzahlers zu überwintern und satt und zufrieden in die Heimat zurückzukehren, den Sommer über zu faulenzen und zu klauen und dann erneut bei uns einzukehren, um die erhöhten Asylsätze abzugreifen. Das klingt zugegebenermaßen überspitzt, spukt aber augenscheinlich schemenhaft in vielen Köpfen. Weiterlesen

Zombie Shopping Essen 2012

Alle Jahre wieder bricht der Konsumwahnsinn vor Weihnachten aus und bevölkert die Innenstädte mit lebenden Konsumleichen.
Unser Zombieshopping Flashmopp war klein aber fein. Zu dritt wankten wir durch die Innenstadt, röchelten Konsumgebete vor uns hin und knieten vor den Konsumtempeln (limbecker Platz) nieder. Hier nun einige Fotos zur Aktion, die vor allem Spaß gemacht hat. Die Reaktionen waren positiv bis genervt. Kinder fanden es allesamt super. „Mal was anderes als der Coca Cola Weihnachtsmann“, dachten sie womöglich, und wollten mit uns von Mama fotografiert werden.

KUKT KARO KUKT – Ausstellung und Lesung im „KARO Kunst an der Kasteienstraße“ 17. November 18.00 Uhr

Ulrike Huckel, Anabel Jujol,
Martina Levenig, Annette Schnitzler stellen aus
Markus Rührer* liest
Absurdes und Verdrehtes
gegen Novemberfrust und
Lichterketten

Einladung zur Ausstellung am
17. November 2012 ab 18.00 Uhr
Lesung 19.00 Uhr
KARO Kunst in der Kasteienstraße
Kasteienstraße 2
45127 Essen

*Schauspieler zur Zeit am Schauspiel Essen und Theater Oberhausen

Teilnahme an der ARS URBANA Vol. 1: »Information | Kommunikation«

Information ist die Grundlage des menschlichen Seins. Der genetische Code, der von Generation zu Generation vererbt, modifiziert und zu neuen DNS-Sequenzen und Informationssträngen kombiniert wird, ist der älteste Informationsträger der Welt.
Der menschliche Körper als vermeintlich höchst entwickelte Lebensform ist ein komplexes Konstrukt, das ständig mit Informationen in Form von Sinneseindrücken gefüttert wird: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Das menschliche Gehirn ist permanent damit beschäftigt, diese Informationen zu filtern, zu verknüpfen und zu speichern. Insbesondere die Filterung der permanent eingehenden Sinneseindrücke ist eine überlebenswichtige Funktion des menschlichen Gehirns. Funktioniert dieser natürliche Filter nicht, kommt zu einer Reizüberflutung, die zu schweren physischen und psychischen Störungen führt. Die Filterung und Reduzierung von Informationen führt dazu, dass der Mensch letztendlich mit Modellen der Realität arbeitet:

Das Gehirn ist im Schädel eingeschlossen, einem stillen, dunklen und reglosen Ort: Wie kann es erfahren, wie es draußen aussieht? … Die einzigen Wege zwischen der Welt und dem Gehirn sind Nervenstränge wie jene, die von Augen, Ohren und der Haut herkommen. Auf welche Weise gelingt es den Signalen, die durch diese Nerven gehen, und das Gefühl zu vrmitteln, uns in einer Welt außerhalb zu befinden? Die Antwort lautet, dass dieses Gefühl eine komplexe Illusion darstellt. Wir haben nie tatsächlichen Kontakt zu der Welt außerhalb. Statt dessen arbeiten wir mit Modellen der Welt, die wir in unseren Gehirnen fertigen.“  [Marvin L. Minsky, Mentopolis, 1990]

Die moderne Welt des 21. Jahrhunderts wird von Informationen und Modellen beherrscht: Unsere Gesellschaft hat sich von einem agrikolaren System über die Industrialisierung zu einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft entwickelt, die zunehmend von immateriellen Werten dominiert wird. Mit Hilfe von immer leistungsstärkeren Computern entstehen gigantische Informationssammlungen und Enzyklopädien, die noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar und unbeherrschbar erschienen.
Data Mining hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem der lukrativsten Wirtschaftsbereiche entwickelt; scheinbar unbedeutende Informationen werden gesammelt und durch Auswertungsstrategien wie ein Mosaik zu einem komplexen Gesamtbild zusammengefügt. Dieses konstruierte Profil entscheidet über Kreditvergaben, zielgerichtete Werbestrategien und vieles mehr. Der gläserne Mensch aus George Orwells Roman „1984“ ist längst Realität geworden.
Neben politischen Phänomenen wie Rasterfahndung, Lauschangriff oder Vorratsdatenspeicherung gibt der einzelne Mensch täglich eine Vielzahl an Informationen freiwillig preis: Er hinterlässt digitale Spuren im Internet, offenbart sein Konsumverhalten, indem er Rabattkarten benutzt, und dank des Mobiltelefons ist auch der jeweilige Aufenthaltsort kein Geheimnis mehr. Moderne Kommunikationsmittel werden nicht nur zur Beschaffung von Informationen genutzt, sondern sie werden auch für die Weitergabe von Informationen verwendet. Es gehört schon fast zum guten Ton, über Netzwerke wie XING, Facebook oder Google+ seine Gemütsstimmungen und Pläne für den aktuellen Tag kundzutun. Telefonieren in der Öffentlichkeit ist Normalität – Mitreisende in Zügen, Bussen und Straßenbahnen werden unfreiwillige Zeugen und Mitwisser intimster Details.

Information ist im Gegensatz zur Kommunikation zunächst (wert)neutral. Kommunikation ist per Definition ein Modell der Informationsübermittlung, das aus Sender, Botschaft und Empfänger besteht. Für Kommunikation liefert die Wissenschaft unterschiedliche Definitionen: Das Shannon-Weaver-Modell geht auf die beiden Mathematiker Warren Weaver und Claude E. Shannon zurück und ist ein sehr einfaches Modell, in dem Information von einem Sender an einem Empfänger übertragen wird. Das Modell berücksichtigt zwar auch Störungen bei der Informationsübertragung, ist aber aufgrund seiner Einfachheit eher für technische Beschreibung von Kommunikation wie Telefon, Radio oder Fernsehen und nicht als Modell für komplexe zwischenmenschliche und soziale Kommunikation geeignet.
Deskriptive Kommunikationsmodelle wie das des Politologen Harold Dwight Lasswell oder von John W. Riley und Mathilda W. Riley erweitern das einfache Sender-Empfänger-Modell, indem sie Intention und die soziale Verflechtung der Kommunikationspartner berücksichtigen. Weitere Kommunikationsmodelle beziehen die Wirkung von Massenmedien oder ökonomischen Aspekten (Wolf D. Hund) in ihre Theorien ein. Trotz der unterschiedlichen Schwerpunkte der einzelnen Kommunikationsmodelle weisen diese zahlreiche Übereinstimmungen auf:
  • Der Sender setzt beim Empfänger ein Vorwissen oder Verständnis voraus, über das der Empfänger nicht verfügt; die Folge sind Missverständnisse.
  • Der Sender füttert die Botschaft mit den Informationen, die dem Empfänger zukommen sollen, so dass bei der Formulierung der Botschaft bereits Informationen bewusst gefiltert werden.
Der Kommunikationsprozess wird im Wesentlichen vom Sender und dessen Botschaft geprägt. Der Sender kann durch gezielte Manipulation der Botschaft – Weglassen von Informationen oder Erfinden vermeintlicher Wahrheiten – den Empfänger steuern. Dieses Phänomen wird sowohl in der Politik als auch in der Werbung gezielt und überwiegend erfolgreich angewandt. Es werden durch die Art und Weise, wie der Sender seine Botschaft formuliert, Wünsche und Bedürfnisse geweckt.Wie die vorangegangenen Ausführungen zeigen, ist das Thema »Information | Kommunikation« vielschichtig und multidimensional. Information und Kommunikation betreffen alle Bereiche der menschlichen Existenz. Die Kunstausstellung zur ARS URBANA Vol. 1 wird diese vielfältigen Aspekte des Themas »Information | Kommunikation« und ihre Rezeption in der zeitgenössischen Kunst widerspiegeln.

Link: http://www.ars-urbana.eu/contrexx/ideografie_vol_b

Art Walk 2012- Atelier-Produzentengalerie KARO

In diesem Jahr findet der ART WALK in der Nordstadt am 1.-9.September statt. KARO, dass sind die Künstlerinnen: Ulrike Huckel, Annette Schnitzler, Martina Levenig und Anabel Jujol.

Protestkunst Blockupy 2012

1% liebt 99% – Protestkunst auf der Kö‘ in Düsseldorf

Sehr ungleiche Paare trieben ihren Schabernack an einem schönen Sommertag auf der Kö, frei nach dem Motto „Reich liebt Arm“.

Occupy Art

„General Strike Piece“ nannte die amerikanische Künstlerin Lee Lozano 1969 ihr Werk und erklärte ihren Ausstieg aus der Kunstwelt, in der sie 10 Jahre lang Erfolge gefeiert hatte, mit einer Kunst, die nicht nur gesellschaftskritisch sondern auch extrem kritisch gegenüber dem sogenannten „Kunstbetrieb“ war. Man solle sich selbst und sein Werk ganz der persönlichen und öffentlichen Revolution widmen, heißt es in dem Dokument, welches heute als selbstständiges Kunstwerk gehandelt wird.

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